Aus alten Zeiten ...

                                                                               Gedichte zu

                                                                                   Hans´ Aquarellen

      Burgruine Kirchstetten

Aus alten Zeiten

Der Putz ist abgeschlagen

der Charme indes besteht

Gesinde, Herr und Wagen

verschwunden - Zeit vergeht

Das Holztor unverdrossen

vielleicht jahrzehntelang

geöffnet, nie verschlossen

welch freundlicher Empfang!

Doch um das Eck verbittert

um etwas Freiheit zittert

ein Fenster - schwer vergittert.

Burg Rappottenstein

In des Burghofs Mitte stehend
vor dem geist´gen Auge sehend

einen Tag im Mittelalter

höre Hörner, höre Psalter

reges Treiben rundherum

lass´ geschehen, bleibe stumm

grobe Steine, dicke Mauern

vor der Burg die Feinde lauern

Mädchen in den Kemenaten

Ritter schreiten zu den Taten

aus den Ställen holt ein Knecht

edle Pferde fürs Gefecht

Mägde werden forsch gerufen

laufen flink herab die Stufen

bringen Brot und bringen Wein

den Herren von Rappottenstein

In des Burghofs Mitte stehend

nun mit off´nen Augen sehend:

unsere Vergänglichkeit!

                                        Das Gehöft

Die Bäume lassen sich vom schlanken

grünfrischen Efeutrieb beranken.

So ohne Blattwerk ruht der Blick

auf alten Mauern - weiß und dick

geschützt gebaut in weichen Mulden

um Wind und Wetter zu erdulden.

Am Dach sind zart bemooste Ziegel

das Tor geöffnet - ohne Riegel.

Wird es bewohnt - ist´s ein Zuhaus´?

Geh´n Menschen hier noch ein und aus?